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Lagerungsempfehlungen für Schweißzusätze

Schweißzusätze sollten stets unter optimalen Bedingungen gelagert werden, um ihre Qualität und Einsatzfähigkeit zu gewährleisten. Hierbei ist darauf zu achten, dass sie sich in ihrer unbeschädigten und ungeöffneten Originalverpackung befinden. Die Lagerumgebung sollte sauber, frei von Staub und trocken sein. Direkte Sonneneinstrahlung sowie ein direkter Kontakt der Verpackung mit dem Boden oder den Wänden sind unbedingt zu vermeiden. Zudem ist es essenziell, dass die Schweißzusätze frostfrei gelagert werden und keine Temperaturschwankungen unterhalb des Taupunktes auftreten. Um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen, sollten die empfohlenen Lagerbedingungen stets eingehalten werden.

Stabelektroden

Stabelektroden müssen je nach Umhüllungstyp und Verwendungszweck vor Feuchtigkeitsaufnahme aus der Umgebungsluft geschützt werden. Sie sollten in einem trockenen Raum aufbewahrt werden, wobei ihre Originalverpackung unbeschädigt und ungeöffnet bleibt. Unter Einhaltung dieser Bedingungen können die Elektroden bis zu zwei Jahre gelagert werden. Idealerweise liegt die Lagertemperatur bei 18–25 °C und die relative Luftfeuchtigkeit beträgt maximal 60 %.

Geöffnete, angebrochene oder beschädigte Verpackungen erfordern eine Lagerung in beheizten Räumen bei höheren Temperaturen. Die Rücktrocknung vor der Verwendung hängt dabei vom Typ der Umhüllung, der Verpackungsart und dem Anwendungsbereich ab. Detaillierte Informationen hierzu sind auf den Verpackungen angegeben. Für Elektroden ohne spezifische Rücktrocknungsempfehlung können diese etwa eine Stunde lang bei 100–120 °C getrocknet werden. Zellulose-Elektroden hingegen werden nicht rückgetrocknet.

Sollten Elektroden mit Wasser, Öl oder Fett in Kontakt gekommen sein, dürfen sie nicht weiterverwendet werden.

Bei Anforderungen an den Wasserstoffgehalt im Schweißgut von < 5 ml/100 g Schweißgut ist ein Rücktrocknen bei 350°C / 2 h notwendig.

Vor dem Rücktrocknen sind die Stabelektroden vorsichtig aus ihrer Verpackung zu entnehmen und in einen auf 80–100 °C vorgewärmten Ofen zu legen. Dabei sollte die Stapelhöhe maximal 50 mm betragen. Nachdem die erforderliche Rücktrocknungstemperatur erreicht wurde, verbleiben die Elektroden für mindestens zwei Stunden im Ofen. Vor der Entnahme sollten sie im geöffneten Ofen auf etwa 70–90 °C abkühlen.

Nach dem Rücktrocknungsprozess können die Stabelektroden entweder in einem Trockenhalteschrank bei 120–200 °C für bis zu vier Wochen oder in einem Köcher bei 100–200 °C für maximal acht Stunden gelagert werden.

UP – Pulver zum Verbindungsschweißen und Plattieren

Pulver für Verbindungs- und Auftragschweißen können unter Berücksichtigung der genannten Bedingungen bis zu zwei Jahre in ihrer unbeschädigten und ungeöffneten Originalverpackung gelagert werden. Optimal sind Lagerbedingungen mit einer Temperatur von 18–25 °C und maximal 60 % relativer Luftfeuchtigkeit. Pulver aus beschädigten Verpackungen sollte entweder sofort verwendet oder umgehend umgepackt werden.

Fluoridbasische Pulver, die in Standardverpackungen wie Papiersäcken mit PE-Inlet oder Standard-Bigbags geliefert werden, müssen vor der Verwendung getrocknet werden, um Kaltrisse zu vermeiden. Agglomerierte Pulver werden üblicherweise 2–4 Stunden bei 300–350 °C rückgetrocknet, während FB-Typen für etwa 2 Stunden bei 350–450 °C behandelt werden, um die H4- bzw. H5-Einstufung sicherzustellen.

Die Konstruktion des Rücktrockenofens sollte so gestaltet sein, dass lokale Überhitzungen vermieden werden, beispielsweise durch den Einsatz einer Pulverschnecke und einer effizienten Belüftung. Bei statischer Trocknung sollte die Pulverhöhe 50 mm nicht überschreiten. Schweißpulver können mehrfach rückgetrocknet werden, jedoch wird empfohlen, die Gesamtdauer im Temperaturbereich von 300–350 °C auf etwa 10 Stunden zu begrenzen. Pulver, das nach dem Rücktrocknen nicht sofort verarbeitet wird, kann bei etwa 150 °C bis zu 30 Tage gelagert werden.

Bei Außentemperaturen über 30 °C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von über 80 % wird empfohlen, das Pulver während der Verarbeitung auf 110–150 °C zu halten. In einem optimal ausgelegten Pulverkreislauf, gekennzeichnet durch eine niedrige Pulverfördergeschwindigkeit, großzügige Radien und kurze Förderwege, kann das Pulver wiederholt umgewälzt werden, ohne dabei an Festigkeit zu verlieren. Ein zentraler Pulverbehälter sollte aufgefüllt werden, sobald etwa 50 % seines Inhalts verbraucht sind.

Feine Partikel oder Staub, die während des Umlaufs entstehen, sollten mithilfe eines Staubfilters auf 5 % und eine Korngröße von weniger als 200 µm begrenzt werden. Wiederverwendetes Pulver muss frei von Fremdpartikeln wie Schlacke, Rost, Walzhaut oder Schleifstaub sein. Zudem ist bei Pulverabsaug- und Kreislaufsystemen auf die Verwendung getrockneter Pressluft zu achten.

Fülldrähte

Fülldrahtelektroden können bis zu zwei Jahre in ihrer unbeschädigten und ungeöffneten Originalverpackung gelagert werden, wenn die angegebenen Lagerbedingungen eingehalten werden. Dies gilt unabhängig davon, ob es sich um nahtlose oder formgeschlossene Fülldrähte handelt. Die optimalen Lagerbedingungen liegen bei einer Temperatur von 18–25 °C und einer maximalen relativen Luftfeuchtigkeit von 60 %.

Wird die Lagerung bei Temperaturen unter 10 °C durchgeführt, besteht die Gefahr, dass nach dem Öffnen der Verpackung in beheizten Räumen Feuchtigkeit auf der Drahtoberfläche kondensiert. Dies kann während der ersten Schweißarbeiten zu Porenbildung und Gasabdrücken in der Schweißnaht führen. Daher ist es wichtig, nur akklimatisierte Drähte zu verwenden. Nach Abschluss der Schweißarbeiten sollten angebrochene Spulen aus der Maschine entnommen und in der verschlossenen Originalverpackung trocken aufbewahrt werden.

Das Rücktrocknen von Fülldrähten ist weder erforderlich noch empfehlenswert.

Massivdrahtelektroden und Stäbe

Massivdrahtelektroden und WIG-Stäbe können unter Einhaltung der genannten Bedingungen bis zu zwei Jahre in ihrer unbeschädigten und ungeöffneten Originalverpackung gelagert werden. Die optimalen Lagerbedingungen liegen bei Temperaturen zwischen 18 und 25 °C sowie einer maximalen relativen Luftfeuchtigkeit von 60 %. Rostfreie Drähte und Stäbe können in der Regel über diesen Zeitraum hinaus aufbewahrt werden, ohne dass ihre Schweißeigenschaften beeinträchtigt werden.

Wird das Material bei Temperaturen unter 10 °C gelagert, besteht das Risiko, dass sich nach dem Öffnen in beheizten Räumen Feuchtigkeit auf der Oberfläche des Drahtes niederschlägt. Dies kann zu Beginn des Schweißprozesses Porenbildung und Gasabdrücke in der Schweißnaht verursachen. Daher sollten ausschließlich akklimatisierte Drähte verwendet werden. Angebrochene Spulen sollten nach Abschluss der Schweißarbeiten aus der Maschine entnommen und in der verschlossenen Originalverpackung trocken aufbewahrt werden.

Aluminium Drahtelektroden und Stäbe

Beim Transport und der Lagerung von Aluminiumwerkstoffen sollten Bedingungen vermieden werden, die zu Kondensation von Luftfeuchtigkeit auf der Oberfläche führen könnten. Dadurch wird das Risiko minimiert, dass Wasserstoff aus der Feuchtigkeit in die Aluminiumoxidschicht eindringt, was eine Hauptursache für Porenbildung darstellt.

Aluminium-Schweißzusätze sollten vor dem Schweißen ungeöffnet in ihrer Originalverpackung für 24 Stunden im Schweißbereich gelagert werden, um eine Temperaturangleichung sicherzustellen und Kondensationsbildung zu vermeiden. Die Lagerung von Aluminium-Schweißdrähten sollte in einem trockenen Raum mit konstanter Temperatur erfolgen, wobei die Originalverpackung unbeschädigt und ungeöffnet bleiben muss. Hohe Luftfeuchtigkeit, Durchzug und schnelle Temperaturschwankungen sind dabei zu vermeiden.

Unter Einhaltung dieser Lagerbedingungen können Aluminium-Schweißdrähte und Drahtelektroden bis zu zwei Jahre in der unbeschädigten und ungeöffneten Verpackung aufbewahrt werden. Bereits geöffnetes Material sollte in der wiederverschlossenen Originalverpackung gelagert werden, um es vor Verschmutzungen, Kontakt mit anderen Metallen sowie Schwankungen bei Temperatur und Luftfeuchtigkeit zu schützen. Unter diesen Voraussetzungen können wiederverschlossene Aluminium-Schweißzusätze bis zu einem Jahr sicher gelagert werden.

Schweißzusätze richtig lagern:
Ob Elektrode, Pulver oder Draht – nur wer sie trocken, sauber und klimastabil lagert, schweißt sicher und hochwertig. So bleibt das Material fit für Höchstleistungen.

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